Moisburg hat nach 22 Jahren endlich wieder einen Supermarkt!

Eine Stunde vorher war nur anhand der Vorbereitungen draußen bei frostigen 1 Grad zu erkennen, dass hier gleich etwas Größeres stattfinden würde: Der Waffelstand, Punsch und Glühwein-Ausschank, der Bratwurstgrill und die Sektbar-Wand wurden in Stellung gebracht, der Parkplatz vor dem Laden wurde mit Flatterband abgesperrt, Mikro und Lautsprecher gecheckt.

Drinnen mussten noch ein paar ruschelige Kleinigkeiten aufgeräumt werden, aber eigentlich war alles bereit für die 27. Eröffnung einer Tante Enso-Filiale und den Ansturm an neuen Kunden, die da kommen würden.

Bereits um 20 vor 12 versammelte sich draußen vor dem Laden eine Schülerschar der Grundschule Moisburg, ganz professionell zum analogen Soundcheck. Zugehörige Eltern und Großeltern zogen schnell hinterher, und kurz vor 12 Uhr waren die Besucher zu einer stattlichen Menge herangewachsen.

Kurz und schmerzlos bedankte sich Bürgermeister Ronald Doll bei seinem Ort und den Aktiven aus dem Gemeinderat, die hier mitgeholfen hatten, den Impuls für einen Tante Enso im Dorf zu setzen. Ein Jahr und ein paar Monate hat es gedauert, bis der Laden von Kampagnenfilm bis Ladeneinrichtung eröffnet werden konnte. Davon gingen die "paar Monate" auf das Enso-Konto, denn wir hatten es schlichtweg nicht schneller organisiert bekommen, durch Terminverschiebungen mit Zulieferern und dem nötigen Kleingeld in der Kasse, kostet jede Eröffnung stets eine beträchtliche Summe, die so eine Filiale erst einmal wieder zurückerwirtschaften muss.

Dennoch: Heute waren alle froh und erleichtert, dass endlich eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit zur Verfügung steht. (Und wie zwei Damen in der Getränke-Schlange plauderten: Es sind sogar Leute aus Hollenstedt und Harburg dagewesen!) Das sind ja fast schon Städter – mit denen die Kinder der Grundschule Moisburg gemäß ihres musikalischen Beitrags "Wir sind alle Dorfkinder, scheiß auf die Stadt, wir wissen, wie man's macht" anscheinend nicht so dicke sind. Nach ordentlich Applaus durften sie in eine gut gefüllte Süßigkeiten-Box greifen, und Bürgermeister Doll, VWGM-Mitglied Bettina Meyer und Enso-Geschäftsführer Thorsten Bausch schritten zur Tat mit den goldenen Scheren, auf dass das Konfetti herabfiel.

Thorsten Bausch hatte auch einen prall gefüllten Einkaufskorb mit allerhand Standard-Produkten dabei – zum Verschenken, wer ihn als zukünftig bester Kunde haben wolle. Evelyn aus der ersten Reihe war flott und sicherte sich den Einkauf mit dem Versprechen, die allerbeste Kundin zu werden. Und Teilhaberin auch, das war sie nämlich noch nicht.